Corona-Virus in Kenia

Liebe Freundinnen und liebe Freunde,

Ostern ist gerade vorbei und es war dieses Jahr sicher bei vielen von Ihnen anders als in den vergangenen Jahren. Das Corona-Virus beherrscht das tägliche Leben, wir sorgen uns, wir nehmen einiges an Einschränkungen hin und viele von uns kennen inzwischen auch Menschen, die sich angesteckt haben (und hoffentlich wieder gesund sind/werden). Auch schauen wir voller Sorge auf die Lage in den anderen Ländern und sehen dort zum Teil eine noch viel größere Not als bei uns in Deutschland.

Auch in Kenia ist das Leben wie in vielen Ländern dieser Tage ganz anders. Noch sind die Corona-Infektions-Zahlen, die Kenia meldet, nicht so hoch – aber wir wissen, dass dort mit den vielfach schlecht ausgestatteten Krankenhäusern, fehlender Technik und fehlendem Personal eine weitere Verbreitung des Virus ganz andere Verwüstungen verursachen würde (wird?) als hierzulande.

Und schon jetzt bedeuten die von der Regierung frühzeitig verhängten Quarantäne- und Hygienemaßnahmen für viele Menschen faktisch ein Arbeitsverbot. Denn wie soll man zur Arbeit kommen, wenn keine Busse mehr fahren oder diese nur noch wenige Menschen zu mittlerweile deutlich höheren Preisen befördern? Maskenpflicht herrscht, aber keine Masken zu bezahlbaren Preisen zu kriegen sind? Wie soll man sich regelmäßig die Hände waschen, wenn Wasser ein rares Gut ist und Desinfektionsmittel unbezahlbar sind?

Darüber hinaus wurden überall im Lande bereits Abertausende von Beschäftigten entlassen – und zwar nicht nur in der Tourismusindustrie, die ja eine der größten Einnahmequellen Kenias darstellt, sondern auch in anderen Sektoren wie zum Beispiel dem stark exportorientierten Blumenanbau oder in der Transportwirtschaft, die normalerweise von Mombasa aus einen großen Teil des Handels in Ostafrikas bedient. Überall hier verlieren Menschen ihren Job, es gibt keine Kurzarbeit, es gibt kein soziales Netz.

Das alles geschieht gleichzeitig mit einer Heuschreckenplage, durch die viele Kleinbauern ihre Ernte bereits ganz oder teilweise verloren haben – oder noch verlieren werden. Dabei reicht die Ernte in normalen Zeiten meist gerade so für die Ernährung der eigenen Familie. Lebensmittelpreise steigen, Löhne werden nicht mehr verdient. Die Zeiten in Kenia sind hart.

Auch wenn wir momentan nicht zu unseren Projekten fahren können, keine Baumaßnahmen laufen und die Schulen schon seit Wochen geschlossen sind: Wir versuchen trotzdem, Kontakt zu unseren Freunden und Lehrkräften vor Ort zu halten – um zu erfahren, wie es ihnen geht oder ihnen zu versichern, dass wir auch weiterhin mit dem Kipungani Schools Trust für die Schulen, Lehrkräfte und die Kinder Kenias da sein werden.

Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf, bleiben Sie alle gesund!

Herzlichst
Heike Sadrozinski
Vorstand Kipungani Schools Trust Germany e.V.

P.S. Die Zeit des Wartens haben wir übrigens überbrückt, um unsere Fotogalerie zu erneuern und Euch die Arbeit und die Erfolge des letzten Jahres näher zu bringen.

→ Jahresrückblick 2019

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