Stipendien
Mit der Finanzierung von Stipendien trägt der Kipungani Schools Trust Germany e.V. dazu bei, besonders Kindern aus ärmeren Familien den Besuch einer weiterführenden Schule (Secondary School) zu ermöglichen.
Dieses Stipendienprogramm finanzieren wir gemeinsam mit unserer englischen Schwesterorganisation.
Die weiterführenden Schulen sind in Kenia häufig Internate und verlangen Gebühren, die besonders für viele Familien mit mehreren (Schul-)Kindern oder mit niedrigem Einkommen (viele betreiben Selbstversorgerlandwirtschaft) jenseits ihrer eigenen finanziellen Möglichkeiten sind. Der Besuch der bisher 4-jährigen Secondary School wäre also ohne Stipendium und Unterstützung für viele Kinder unerschwinglich.
Für unser Scholarship-Programm wählen wir Schülerinnen und Schüler aus, die besonders gute Resultate in ihren jeweiligen Grundschulabschlüssen erreicht haben (die Minimumpunktzahl für die Aufnahme in unser Programm beträgt 300 Punkte) und helfen ihnen mit einem Stipendium einen großen Teil der Kosten für die Sekundarschule abzudecken. Auch hier vertreten wir das Prinzip der Eigenbeteiligung der Geförderten, was bedeutet, dass wir nie die gesamten, sondern immer nur einen Teil der Kosten pro Schuljahr übernehmen und die Familien den Rest beisteuern müssen.
Die weiterführende Schule umfasst in Kenia bisher den Zeitraum von vier Jahren (F1-F4), jeweils untergliedert in drei Terms, und wir verlangen von unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten regelmäßige Leistungsnachweise. Die Weiterförderung über den vollen Zeitraum ist dabei abhängig von guten Erfolgen und der Befolgung der vom KST aufgestellten Regeln bezüglich Nachweisen. Momentan sind 101 Schülerinnen und Schüler im Stipendienprogramm des Kipungani Schools Trust Germany e.V.. Bis heute haben über 2000 Kinder eine Förderung vom KST erhalten!
Aktuell läuft eine weitgehende Reform des kenianischen Schulsystems. Die bisher achtjährige Grundschulzeit wird auf sechs Jahre zugunsten einer Verlängerung der Zeit an den Secondary Schools gekürzt. In Zukunft sollen die Schülerinnen und Schüler ebenfalls sechs Jahre die weiterführende Schule besuchen, diese wird in zwei jeweils dreijährige Abschnitte (Junior Secondary and Senior Secondary School) eingeteilt. Zum Schuljahr 2023 wurden dann viele Grundschulen einfach zusätzlich zu Junior Secondary Schools erklärt, da dort zumindest die Kapazitäten bezüglich Klassenräumen vorhanden waren. Der kenianische Staat hat darüber hinaus eine Qualifizierungs- und Einstellungswelle bei den Lehrkräften angestoßen, um diese Reform des Schulsystems, die natürlich neben dem organisatorischen auch eine inhaltliche Komponente umfasst, bewältigen zu können.
Für uns als Kipungani Schools Trust bedeutet diese Schulreform, dass wir u.U. weniger Finanzmittel für Stipendien aufwenden werden müssen. Wenn die Junior Secondary Schools an den bisherigen Grundschulen angesiedelt bleiben, dann sind sie „heimatnäher“ und können als kostengünstigere Day-Schools betrieben werden. Weniger Schülerinnen und Schüler müssen für weiterführende Bildung auf (teure) Internate gehen. Auch sollen die bisher hohen Schulgebühren weiter gesenkt, die Zuschüsse vom Staat an die Schulen sollen dagegen weiter erhöht werden. Für eine große Gruppe an kenianischen Kindern wird so der Zugang zu längerer Schulbildung leichter möglich sein. Falls sich diese Entwicklung konkretisiert, können wir die dann im Stipendienprogramm freiwerdenden Mittel für andere dringende benötigte Bereiche einsetzen.